Unter diesem Titel hat der ADFC Stadt Hannover einen Aktionsplan für Rat und Verwaltung erstellt und Ende 2021 präsentiert. Darin haben wir Kernelemente für die Entwicklung Hannovers hin zu einer modernen Fahrradmetropole skizziert. Denn:
- Mehr Radverkehr verbessert signifikant die Klimabilanz.
- Mehr Radverkehr entlastet den urbanen Stadtraum und gibt den Menschen Lebensraum zurück.
- Mehr Radverkehr ermöglicht gesunde und kostengünstige Mobilität für alle!
Der Aktionsplan im Stadtbezirk Südstadt-Bult ist in Zusammenarbeit mit einer Gruppe von Mitgliedern aus dem Stadtbezirk entstanden. In der Stadtbezirks-Konferenz wurde zunächst Problemstellen für den Radverkehr gesammelt und dann Lösungsvorschläge und Visionen erarbeitet.
Der Stadtbezirksaktionsplan definiert drei hauptsächliche Maßnahmen für eine Verbesserung: Gewerbegebiet und Einkaufszentrum an der Weide, Fahrradquartier und Querung am Döhrener Turm. Daneben gibt es noch viele kleinere und größere Baustellen, um den Radverkehr in Südstadt-Bult zu verbessern.
Das relativ neue Gewerbegebiet und Einkaufszentrum an der Weide wurde leider nicht Radverkehrsgerecht geplant—stellt aber für die Einwohner*innen des Stadtbezirks ein wichtiges Infrastrukturzentrum dar. Der ADFC-Vorschlag: Die Tiestestraße wird zur Fahrradstraße, sammelt den Radverkehr und leitet diesen dann durch die Piloty-Str. und die Wredestr. zum Einkaufszentrum. Die Querung der Straße An der Weide wird dafür an diesen Orten baulich attraktiv für den Radverkehr aufgewertet.
Die Südstadt wird zu einem Fahrradquartier! Vernetzte Fahrradstraßen, Fahrradzonen, Verkehrsberuhigungen und Quartiersblöcke schaffen einen KlimaKiez direkt in der Nachbarschaft. Als gute Beispiele dienen die Bremer „Alte Neustadt“ und die Kiezblöcke in Berlin. So wird ganz konkret der Radverkehr vor der Haustür verbessert und die Lebensqualität im Stadtbezirk erhöht.
Die Querung am Döhrener Turm wird verbessert. Hierbei handelt es sich um eine wichtige Verbindung für den Radverkehr über den Julius-Trip-Ring. Der ADFC-Vorschlag: Umgestaltung des Straßenraums, mehr Platz für Aufstellflächen, Querung in einem Zug.
Die Velorouten 08, 07 und 06, die durch die Südstadt führen, sind fertiggestellt und an den City-Rad-Ring angeschlossen. Außerdem gibt es einen lückenlosen Anschluss an den Julius-Trip-Ring.
Die bestehenden Fahrradstraßen werden attraktiver und sicherer durch die Herausnahme des Kfz-Durchgangsverkehrs mittels der Einrichtung von Einbahnstraßen oder Diagonalsperren und durch die Limitierung von Parkflächen.
Bei den bestehenden Fahrradstraßen sind dafür konkrete Maßnahmen umzusetzen:
Große Barlinge | Parkplätze im öffentlichen Raum reduzieren |
Kreuzungssituation mit Marienstraße für den Radverkehr verbessern | |
Meterstraße | Parken außerhalb der Parkbuchten unterbinden, um mehr Platz für den Radverkehr zu gewinnen |
Einrichtung einer Diagonalsperre, um den Autoverkehr zu unterbrechen, um (zu schnell fahrenden) Durchgangsverkehr als Ausweichstrecke für die Hildesheimer Straße zu unterbinden. | |
Bürgermeister-Fink-Straße | Beidseitiges Fahrbahnrand parken auf einseitig reduzieren, ggf. Einrichtung einer Einbahnstraße |
Alte Döhrener Straße | Einrichtung einer Diagonalsperre, um den Autoverkehr zu unterbrechen und (zu schnell fahrenden) Durchgangsverkehr als Ausweichstrecke für die Hildesheimer Straße zu unterbinden. |
Zudem sollen die Fahrradstraßen zwischen den Velorouten vernetzt werden:
Es stehen ausreichend Parkmöglichkeiten in Wohngebieten zur Verfügung. Der Stadtbezirksrat unterstützt Anwohnende aktiv bei der Schaffung von barrierefreien, witterungsgeschützten Abstellanlagen. Hierbei liegt ein besonderer Fokus auf der Installation von Fahrradgaragen, wo der Umsetzungsprozess beschleunigt wurde.
Orte von Kultur, Freizeit, Gastronomie, Handel und Bildung im Stadtbezirk sind mit dem Rad einladend erreichbar. In Stadtteilzentren stehen ausreichend dezentral geschützte und gesicherte Parkkapazitäten zur Verfügung, die verschiedene Radtypen berücksichtigen.
Das Hauptverkehrsstraßen-Netz wird überprüft und auf ein zwingend erforderliches Maß reduziert. Entlang von Hauptverkehrsstraßen führen geschützte Radspuren oder Radwege, die ausnahmslos die aktuellen Stanbdards für Mindestbreiten aufweisen. Zur Beschleunigung der Umsetzung und zur Ermittlung der am besten geeigneten Umsetzung werden Verkehrsversuche durchgeführt.
Dafür werden konkrete Maßnahmen umgesetzt:
Marienstraße | entlang der Marienstraße Radwege beidseitig verbreitern |
Arthur-Menge-Ufer | Die Oberfläche erneuern und ausbessern |
Den Radweg stadteinwärts verbreitern | |
Rudolf-von-Bennigsen-Ufer | Die Barriere auf dem Radweg auf höhe der Geibelstraße entfernen |
Hildesheimerstraße | Den Radweg zwischen Krausenstraße und Bandelstraße verbreitern |
Auf Höhe des Stadt Friedhofs Engesohde die Verkehrsführung für den Radverkehr optimieren und die Querung durch eine Aufstellfläche erleichtern | |
Sallstraße | Die Kreuzungssituation am Sallplatz für den Radverkehr Richtung Geibelstraße optimieren |
Altenbekener Damm | Die Kreuzungssituation mit Tiefenriede für den Radverkehr optimieren |
Die Barriere (Litfaßsäule) vom Radweg Ecke Stresemannallee entfernen | |
Plathnerstraße | Vom Braunschweiger Platz Richtung Norden endet der Radweg vor der Bahnunterführung und geht in einen Fußweg mit Radfahrende frei über. Alternativ sollte der Radverkehr an der letzten Ausfahrt auf einer eigenen abgesicherten Spur auf die Straße verschwenkt werden (wie Schlägerstraße und Stresemannallee) und die Unterführung von parkenden Fahrzeugen befreien. Die Planung der LHH hinsichtlich der Kreuzung Plathnerstraße mit Radschnellweg Kleefelder Straße beachten. |
Die Steuerung von Ampelanlagen berücksichtigt stärker die Bedürfnisse des Radverkehrs. Grünphasen werden orientiert an der Geschwindigkeit vom Radverkehr geschaltet, um die Reisezeit für den Radverkehr zu optimieren.
Bei den bestehenden Amplelanlagen sind dafür konkrete Maßnahmen umzusetzen:
Willy-Brandt-Allee/ Friedrichwall | Die Querung für Radfahrende und zu Fuß Gehende optimieren und sicherer gestalten |
Marienstraße/ Sallstraße | Entfernung des freien Rechtsabbiegepfeils für Kfz |
Hans-Böckler-Allee Richtung Pferdeturm | Das Ausbremsen des Radverkehrs durch eine seperate Rad-Ampel muss verbessert werden |
Bürgermeister-Fink-Straße/ Meterstraße | Entfernung der Ampel wird möglich durch Herausnahme vom Kfz Durchgangsverkehr |
Alternativ, wenn die Ampel für Schulkinder unbedingt nötig ist, Einrichtung eines Rund-Um-Grün für Fußverkehr und sehr kurzer Reaktionszeit | |
Bertha-von-Suttner-Platz/ Jordanstraße | Optimierung der Querung für Fußgänger*innen und Radfahrende |
Krausenstraße/ Schägerstraße | Optimierung der Querung für Fußgänger*innen und Radfahrende |
Döhrener Turm | Vor allem vor dem Hintergrund, dass an dieser Stelle der Julius-Trip-Ring entlang führt, muss die Querung der Hildesheimer Straße und der Bahngleise in einem Zug für den Radverkehr erfolgen. |
Baustellen werden immer ohne Unterbrechung bzw. weiträumige Umleitung des Radverkehrs eingerichtet.
Es erfolgen verstärkt regelmäßige Kontrollen von Radwegen, Kreuzungen und Einmündungen auf falsch parkenden Kraftfahrzeugen.
Dafür sind konkrete Maßnahmen umzusetzen:
Stolzestraße | Reduktion parkende Kfz im öffentlichen Raum |
An der Weide | Einrichtung einer seperaten Radspur vom großen Parkplatz aus, um bei hohem Verkehrsaufkommen nicht hinter sich stauenden Kfz aufgehalten zu werden |
Alternativ Bordsteinabsenkung und die Nutzung des Gehwegs freigeben | |
Stephansplatz | Sperrung des KFZ-Durchgangsverkehrs an Markttagen um eine sichere Umfahrung von Radfahrenden sicher zu stellen und die Querung für Fußgänger*innen zu erleichtern |
Böhmerstraße/ Mendelsohnstraße | Entfernung von Kfz aus dem öffentlichen Raum |
Mehr Platz und Sicherheit für den Radverkehr in diesem Stadtteilzentrum (Südstadt Schule, Religionen Kulturbüro, Familienzentrum) |
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.
Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?
Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.
Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.
Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.
Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.