Gedenken an getötete Radfahrerin: Fahrradaktivist*innen stellen Ghostbike auf - ADFC Stadt Hannover

Gedenken an getötete Radfahrerin: Fahrradaktivist*innen stellen Ghostbike auf

Am vergangenen Donnerstag (26.01.2023) kam es zu einem fürchterlichen Unfall mit einem LKW an der Seligmannallee bei dem eine 59-jährige Radfahrerin getötet wurde.

Fahrradaktivist*innen aus Hannover haben sich am darauffolgenden Freitag (27.01.2023) zu einer Mahnwache am Unfallort getroffen und der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) hat ein Ghostbike aufgestellt.

Der ADFC Stadt Hannover fordert eine stadtweite Überprüfung von Kreuzungen. Vordringliches Ziel muss es sein, die Kreuzungen sicherer zu machen, an denen viele LKW abbiegen. „An Kreuzungen mit viel Schwerverkehr muss man die Ampelphasen entkoppeln. Das hat sich am Industrieweg bewährt. Hier an der Seligmannallee wäre auch ein Rundumgrün für den Radverkehr eine gute Lösung, weil dann auch diagonales Queren möglich ist.“, äußert sich Vorstandsmitglied Jan Krüger.

Vorstandsmitglied Dirk Hillbrecht ergänzt: „Klar ist aber auch, dass wir damit nur an den Symptomen herumdoktern. Es zeigt sich bei diesem  Unfall erneut, dass LKW mit nur einem Fahrer im Stadtverkehr nicht sicher zu fahren sind und die Führung des Radverkehrs weiterhin mangelhaft ist. Wie kann es sein, dass der LKW-Fahrer die Radfahrerin überfährt und sie über 700 Meter und um mehrere Kurven mitschleift, ohne es zu merken? Hier braucht es weitergehende Lösungen als nur eine Trennung der Ampelphasen.“

Um bei der Verkehrswende voranzukommen brauchen wir eine sichere und zügige Fahrradmobilität in der Stadt. Daher muss bei allen Maßnahmen darauf geachtet werden, den Radverkehr nicht unnötig auszubremsen. Eine Trennung der Ampelschaltung sollte daher nicht grundsätzlich eingeführt werden, kann aber an besonders gefährlichen Kreuzungen die Sicherheit für den Radverkehr erhöhen. Es ist dabei unabdingbar, Ampelsensorik zu installieren, die kurze Wartezeiten sicherstellt.

Der Organisator der Mahnwache vom vergangenen Freitag, Bert Ungerer, sagt dazu: „Der tödliche Verkehrsunfall im Stadtteil Bult mitten in Hannover macht mich tief betroffen. Er zeigt wieder einmal, dass wir in Hannover dringend eine Verkehrsinfrastruktur benötigen, die Fehler verzeiht. Verkehrsregeln allein genügen nicht - etwa, dass LKW nur im Schritttempo abbiegen dürfen. Verkehrsflächen für den Radverkehr müssen überall eindeutig als solche erkennbar sein. Nur ein Beispiel: Einige Furten rot zu markieren, andere - wie in diesem Fall - nicht, kann zu gefährlichen Missverständnissen führen. In Hannover gibt es leider noch viel Nachholbedarf, und es steht zu befürchten, dass es weitere Opfer unklarer Wegführungen geben wird.“

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