Gefährliche Fuß- und Radverkehrsführung Baustelle Ärztekammer - ADFC Stadt Hannover

Gefährliche Fuß- und Radverkehrsführung Baustelle Ärztekammer

Die aktuelle Baustelleneinrichtung am Schiffgraben bestätigt mal wieder die schlechte Note im Fahrradklimatest für das Thema Baustellen. Unser Vorstandsmitglied Dirk Hillbrecht hat unmittelbar bei der Bauverwaltung protestiert.

Mit großem Erstaunen habe ich heute morgen die geänderte Verkehrsführung für den Fuß- und Radverkehr längs des Schiffgrabens Richtung Neues Haus zwischen Lavesstraße und Berliner Allee registriert. In Höhe der Baustelle des Ärztekammerneubaus an der Kreuzung Schiffgraben/Berliner Allee ist hier die südliche Seitenanlage gesperrt. Das betrifft ab Lavesstraße bereits die Radspur unter der Bahnbrücke und hinter der Bahnbrücke die komplette Seitenanlage. Für den Radverkehr ist als "Umleitung" eine Freigabe der in Fahrtrichtung linksseitigen Seitenanlage als "gemeinsamer Fuß- und Radweg in beide Richtungen" ausgeschildert, siehe anliegendes Foto.

Meiner Einschätzung nach ist diese Ausschilderung in dieser Form unzulässig. Die nördliche Seitenanlage des Schiffgraben hat mehrere Engstellen und unübersichtliche Grundstückszufahrten, die eine derartige Zweirichtungsführung des Radverkehrs aus Gefahrengründen verbieten. Dazu gehört insbesondere auch eine seit Wochen angebrachte Baustellenbrücke, die wohl auch mit dem Ärztehausneubau in Verbindung steht, und die den Radverkehr sowieso schon stark behindert. Zudem steht die Pflasterung bzw. Aufteilung der Seitenanlage in klar getrennten Fuß- und Radweg in Widerspruch zur Ausschilderung "gemeinsamer Fuß- und Radweg" - für eine Ausschilderung des Radwegs an dieser Stelle als Zwei-Richtungs-Radweg ist der Radweg allein aber zu schmal.

Der Schiffgraben ist eine der wichtigsten Radverkehrsstrecken in die City. Ich bitte Sie deshalb _dringend_ darum, diese Ausschilderung zu prüfen und zu ändern. Sachgerecht wäre meines Erachtens eine Abtrennung der rechten Fahrspur der südlichen Fahrbahn des Schiffgrabens und Ausweisung derselben als Fuß- und Radweg in Richtung Berliner Allee. Da der Kfz-Verkehr sowieso einspurig unter der Bahnbrücke hervorkommt, wäre dies nicht mal eine zusätzliche Verengung der Fahrbahn. Die jetzige Ausschilderung stellt jedenfalls eine erhebliche Gefährdung für den Fuß- und insbesondere den Radverkehr dar.

Ich möchte anmerken, dass ich diese Ausgestaltung der Baustellen-Verkehrsführung auch vor dem Hintergrund der erklärten Förderung von Fuß- und Radverkehr seitens Verwaltung und großer Teile von Politik für äußerst geboten halte. Es ist nicht vermittelbar, warum auf einer der am stärksten befahrenen Radverkehrsrouten in der Innenstadt Rad- und Fußverkehr auf absurde Umwegpfade geschickt werden, während der Kfz-Verkehr quasi unbehelligt weiter rollen kann. "Verkehrswende" geht nur, wenn Platz umverteilt wird und eine solche Umverteilung - wenn auch nur temporär - ist hier meines Erachtens zwingend geboten.

Ich bitte Sie, wie gesagt, dringend um Prüfung und Korrektur dieser Maßnahme. Ich halte die jetzige Ausschilderung für derart gefährlich, dass ich ansonsten zeitnah weitere aufsichtsrechtliche und juristische Schritte prüfen werde.

Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen,
Dirk Hillbrecht

 


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