Mit der Veloroute 08 soll die erste Veloroute in Hannover realisiert werden. Wir begrüßen es, dass die Stadt Hannover die Veloroute 08 im Rahmen eines einjährigen Verkehrsversuchs zeitnah ausbauen will. Nach den Ratsbeschlüssen 2019 und 2020 für die Erstellung eines Velorouten- Netzkonzepts und für die Routenvorschläge und Standards müssen die Velorouten jetzt endlich in die Umsetzung kommen. Die Veloroute 08 bietet zudem die Anbindung an die Veloroute auf Laatzener Gebiet, die aktuell von Region Hannover und Stadt Laatzen ausgebaut wird.

Die Verwaltung hat für die Veloroute 08 eine gute Planung erstellt und diese ins Beratungsverfahren eingebracht. Der Streckenverlauf ist weitgehend unstrittig, zwei Stadtbezirksräte haben bereits zugestimmt. Die Führung der Veloroute durch die Wiehbergstraße und die geplanten Maßnahmen halten wir für unverzichtbar. Laut Aussage der Verwaltung werden in dieser Straße fünf(!) öffentliche Kfz.-Parkplätze entfallen. Die Planung der Verwaltung wägt dies sehr angemessen ab gegen den Gewinn, dass der Radverkehr für eine sichere Führung mehr Platz bekommt und der schnelle Durchgangs-Autoverkehr aus der Route herausgenommen wird. Ggf. ist zu prüfen ob es weitere Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung in den umliegenden Wohnquartieren braucht, damit sich der Autoverkehr auf der Hildesheimer Straße bündelt.

Eine Beteiligung von Anwohner*innen und weiteren zivilgesellschaftlichen Akteur*innen kann – wenn nötig – im Rahmen der begleitenden Evaluation des Verkehrsversuches geschehen. Dabei ist aus unserer Sicht darauf zu achten, dass sich in der Beteiligung der Querschnitt der Bevölkerung abbildet – dazu gehören z.B. auch Kinder oder Haushalte ohne Auto. Wir stehen als ADFC Stadt Hannover für eine Beteiligung ebenfalls gern zur Verfügung.

Der ADFC Stadt Hannover fordert die Mehrheitsfraktionen von SPD und CDU im Bezirksrat Döhren-Wülfel zum Umdenken und den Bauausschuss des Stadtrates zur zügigen Zustimmung zur Streckenführung der Veloroute 08 auf.

Die Landeshauptstadt hat sich zum Ziel gesetzt, den Radverkehrsanteil bis 2025 auf 25% zu erhöhen. Zudem hat der Rat beschlossen, dass die Landeshauptstadt bis 2035 klimaneutral sein soll. Das kann nur mit einer Verkehrswende gelingen, bei der viel mehr Menschen als heute das Rad anstelle des Autos nutzen. Die Velorouten leisten dazu einen wichtigen Beitrag, wenn sie konsequent und auf ganzer Länge umgesetzt werden. Sie machen allen Menschen ein Angebot für eine attraktive Radverkehrsverbindung, auf der sie sicher, komfortabel und zügig unterwegs sein können. Wenn mehr Menschen mit dem Rad unterwegs sind, steigt darüber hinaus die Aufenthalts- und Lebensqualität in den Wohnquartieren.