Verkehrspolitische Exkursion nach Frankfurt am Main
Anfang August war der ADFC Stadt Hannover in Frankfurt am Main und traf sich mit dem ADFC und der Verwaltung vor Ort, um herauszufinden, was Frankfurt in Sachen Radverkehr in den letzten Jahren erreicht hat.
Beim Fahhradklima-Test 2022 überholte die Stadt Frankfurt am Main Hannover und machte damit den zweiten Platz in der Kategorie Städte mit über 500.000 Einwohner*innen. Das hat uns dazu bewegt, uns Frankfurt einmal genauer anzuschauen. Anfang August haben wir unsere verkehrspolitische Exkursion verwirklicht und uns mit Verwaltung und ADFC von Frankfurt getroffen.
Ansgar Hegerfeld, der verkehrspolitische Sprecher des ADFC FFM, hat uns herzlich empfangen und eine Radtour mit zahlreichen Highlights vorbereitet, die uns deutlich machte, warum die Menschen in Frankfurt ihr Fahrradklima zuletzt besser bewertet haben als die Jahre zuvor. Hier heißt es: auf das konzentrieren, was schnell umgesetzt werden kann! Rotmarkierungen, Umwidmung von Kfz- zu Radfahrstreifen an Hauptverkehrsstraßen und das Einrichten von fahrradfreundlichen Nebenstraßen. In Summe hat Frankfurt innerhalb weniger Jahre dadurch eine Struktur geschaffen, durch die man auf ausgewählten Strecken sicher und zügig durch die Stadt kommt. Am Abend nach der Radtour trafen wir uns für einen Austausch und ein gemeinsames Ausklingen des Abends mit dem Vorstand des ADFC FFM.
Nachdem wir am ersten Tag die Infrastruktur selbst erradeln und erleben konnten, trafen wir uns am zweiten Tag mit dem Leiter des Radfahrbüros Joachim Hochstein, um mehr Einblicke in die Planung dieser Strukturen zu bekommen. Ein ganz zentraler Vorteil, so erklärt er, besteht darin, dass das Radfahrbüro im Straßenverkehrsamt Planung und Umsetzung vereint- das reduziert bürokratische und kommunikative Hürden. Dazu kommt, dass in Frankfurt rund doppelt so viele Planer*innen für den Radverkehr eingesetzt werden als in Hannover.
Nach den zwei Tagen in Frankfurt nehmen wir vor allem eines mit: es gibt günstige, schnell umsetzbare Maßnahmen, die den Radverkehr deutlich nach vorne bringen. Dafür braucht es zum einen das Personal, um es umzusetzen und ein kleines bisschen Mut, es auch “einfach mal zu machen”.