Fahrradklima-Test 2022: ADFC unzufrieden mit 3. Platz für Hannover

 

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) in der Stadt Hannover kritisiert angesichts der Ergebnisse des ADFC-Fahrradklimatests die weiterhin unzureichende Förderung des Radverkehrs in Hannover.

 

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) in der Stadt Hannover kritisiert angesichts der Ergebnisse des ADFC-Fahrradklimatests die weiterhin unzureichende Förderung des Radverkehrs in Hannover.

Eberhard Röhrig-van der Meer, Vorsitzender des ADFC Stadt Hannover, sagt: "Der Fahrradklimatest zeigt, dass die Radfahrenden in Hannover immer noch keine durchgreifende Verbesserung der Situation erfahren. Die Durchschnittsnote von 3,63 ist kein Grund zum Feiern, zumal das diesmal sogar nur für den 3. Platz in der Kategorie 'Großstädte' reicht."

Dirk Hillbrecht, Vorstandsmitglied im ADFC Stadt Hannover, ergänzt: "Zwar hat sich in Hannover in den letzten Jahren einiges zur Förderung des Radverkehrs getan. Aber zum einen sind die Velorouten und die Verkehrsberuhigung der Innenstadt immer noch nicht auf der Straße angekommen, zum anderen steigen die Ansprüche des Radverkehrs. Gerade Familien, aber auch Lastenrad-, E-Bike- und alle anderen benötigen ausreichend Platz und sichere, komfortable Wege. Immer mehr Menschen in Hannover fahren Rad, das zeigen die offiziellen Zählungen deutlich. Die Stadt muss beim Ausbau mehr Tempo machen, damit geweckte Erwartungen nicht enttäuscht werden. Für die vielen maroden Radwege abseits der Velorouten sehen wir kein überzeugendes Sanierungskonzept."

Über die letzten zehn Jahre war im Fahrradklimatest einer der größten Kritikpunkte in Hannover stets die Führung des Radverkehrs in Baustellen. Eberhard Röhrig-van der Meer findet dazu deutliche Worte: "Man sollte annehmen, dass die andauernde schlechte Bewertung zu einer Sensibilisierung bei diesem Thema geführt hat. Leider zeigen aktuelle Beispiele wie am Schiffgraben, dass auch im Jahr 2023 schwere Qualitäts- und Sicherheitsmängel für den Radverkehr in Baustellen erst nach massivem Protest geändert oder sogar ignoriert werden. Wir brauchen einen Kulturwandel, sonst wird sich die Note und der erzeugte Frust nicht ändern."

Fahrrad fahren ist ein entscheidender Baustein für die Verkehrswende. Die Ergebnisse des Fahrradklimatests sind ein Weckruf: Damit Radfahren in Hannover flächendeckend sicher, zügig und komfortabel wird, reichen die bisherigen Maßnahmen nicht aus. Dirk Hillbrecht fasst zusammen: "Hannover muss noch eine ordentliche Schippe drauflegen."

Hintergrundinformation:

Der Fahrradklimatest ist eine alle zwei Jahre vom ADFC durchgeführte Zufriedenheits-Befragung der Radfahrenden. Die ausführlichen Ergebnisse sind online abrufbar: https://fahrradklima-test.adfc.de/

Foto: Preisverleihung 1.-3. Platz Kategorie Städte über 500.000 Einwohner: Staatssekretär Hartmut Höppner, Bundesministerium für Verkehr; Stefan Lüdecke, Referent des Dezernenten für Mobilität, Frankfurt am Main; Dr. Maike Schäfer, Senation, Bremen; Thomas Hermann, 1. Bürgermeister, Hannover, Christoph Schmidt, Mitglied im Bundesvorstand des ADFC

Foto © Dirk Hillbrecht, CC-BY-4.0

Bei Nachfragen:

Dirk Hillbrecht

d.hillbrecht [at] adfc-hannover.de

Eberhard Röhrig- van der Meer

e.roehrig-vandermeer [at] adfc-hannover.de

Geschäfsstelle:

stadt [at] adfc-hannover.de

 


https://hannover-stadt.adfc.de/artikel/fahrradklima-test-2022-adfc-unzufrieden-mit-3-platz-fuer-hannover

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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