ADFC ärgert sich über frische Markierung auf veralteten "Schut - ADFC Stadt Hannover

ADFC ärgert sich über frische Markierung auf veralteten "Schut

In der Landeshauptstadt werden derzeit alte und viel zu schmale "Schutz"streifen für den Radverkehr mit frischer roter Farbe markiert.

In der Landeshauptstadt werden derzeit alte und viel zu schmale "Schutz"streifen für den Radverkehr mit frischer roter Farbe markiert. "Diese Markierungen sind äußerst gefährlich.", äußert sich der Vorsitzendes des ADFC Stadt Hannover, Eberhard Röhrig-van der Meer dazu. "Gerade die Schutzstreifen in der Königstraße sind ein Paradebeispiel für die Unsinnigkeit und potentielle Todesgefahr durch Dooring-Unfälle die von Schutzstreifen ausgeht. Eine frische Rotmarkierung im Jahr 2022 holt diese veralteten, rechtlich nicht zulässigen, Schutzstreifen in die Gegenwart und verstärkt den Eindruck einer vermeintlichen Sicherheit."

Die Schutzstreifen in der Königstraße sind nur 85 Centimeter breit, daneben befinden sich auf fast der ganzen Länge Seitenstreifen mit parkenden Autos. Um sich vor plötzlich öffnenden Autotüren zu schützen, fahren viele Radfahrende auf der Königstraße links vom “Schutzstreifen” und betrachten ihn als Sicherheitstrennstreifen.

Die Novelle der StVO im vergangene Jahr regelt explizit, dass die Einrichtung eines Schutzstreifens für den Radverkehr nicht in Betracht kommt, wenn sich rechts davon ein Seitenstreifen mit parkenden Fahrzeugen befindet. Es sei denn, es wird ein zusätzlicher Sicherheitsraum, ein “Sicherheitstrennstreifen” geschaffen. Für alte, bereits markierte Schutzstreifen gibt es keinen Bestandsschutz.

"Das trotz dieser Novelle die Schutzstreifen nicht entsprechend verändert werden, sondern mit der neuen roten Farbe im Jahr 2022 noch einmal bestätigt werden, ist unglaublich.", ärgert sich Röhrig-van der Meer.

Neben dem Schutzstreifen auf der Königstraße, ist den Radfahrer*innen in Hannover auch auf der Hannoverschen Straße ein absurdes Beispiel aufgefallen. Schutzstreifen sollten nach ERA-Vorgaben 1,50 Meter breit sein. "Davon sind wir hier bestimmt 1 Meter entfernt.", bemerkt Röhrig-van der Meer ungläubig.

Hintergrund:

Erlass des hessischen Landesverkehrsministeriums zur Novelle der StVO und dem Erfordernis von Sicherheitstrennstreifen: https://fragdenstaat.de/anfrage/erlasse-des-hmwevw-betreffend-straenverkehrsrechtlicher-vorschriften-2/679703/anhang/2021-12-27VI3-nderungderVwVzurStVO-SchutzstreifenRadverkehr_geschwaerzt.pdf

Twitter-Posting zum Schutzstreifen auf der Hannoverschen Straße: https://twitter.com/Henrik_Ohne_De/status/1580595408966778883
 

Für Rückfragen:
Eberhard Röhrig-van der Meer
ADFC Stadt Hannover
Vorsitzender
01511 270 13 67
e.roehrig-vandermeer [at] adfc-hannover.de

https://hannover-stadt.adfc.de/artikel/adfc-aergert-sich-ueber-frische-markierung-auf-veralteten-schut

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